Ziele nicht erreicht – wen juckt`s?

Mitarbeiter-Ziele: Lust oder Frust?

Alle Jahre wieder erlebe ich Führungskräfte, die sich im ersten Quartal kräftig ärgern.  Grund dafür sind die Ziele, die im zurückliegenden Jahr von den Mitarbeitern nicht erreicht wurden und den Erfolg der gesamten Mannschaft einschränken.

Auch die Stimmung der Mitarbeiter wirkt in diesem Kontext eher angespannt – aber oft aus einem anderen Grund. Sie sehen eher mit Grauen den jährlichen Zielgesprächen entgegen. Die Gespräche an sich lösen das Unbehagen aus – nicht das Nicht-Erreichen der Ziele.

Wenn das Nicht-Erreichen von Zielen keinen Ärger beim Mitarbeiter auslöst, war das Ziel gar nicht sein Ziel.

Was können Führungskräfte tun, damit Mitarbeiter ihre Ziele tatsächlich erreichen wollen?

  • Reden Sie nicht von Zielvereinbarung, wenn Sie in Wirklichkeit Ziele vorgeben.
  • Beziehen Sie den Mitarbeiter als Gestalter seiner Zielvereinbarung in den Prozess ein.
  • Machen Sie sich und dem Mitarbeiter bewusst, dass es um die Konkretisierung seines Beitrags am Unternehmens- bzw. Teamerfolg geht.
  • Betrachten Sie die Zielvereinbarung als Fokussierung erwünschter Leistung.

Ziele sind wichtig für Menschen. Wenn sie gemeinsam entwickelt und gut formuliert werden, geben Sie Orientierung und können motivieren.

Ziele, die man

  • sich selbst setzt bzw. im Miteinander vereinbart, will man erreichen.
  • erreicht, lösen Freude aus.
  • nicht erreicht, führen zu Ärger, Enttäuschung oder Frust.

Das Gefühl, welches bei einem Mitarbeiter bei der Bewertung der Zielerreichung entsteht, lässt Rückschlüsse auf die Motivation zu, die zur Zielerreichung vorhanden war.

Wenn der Chef sich mehr ärgert als der Mitarbeiter, war das Ziel das Ziel des Chefs.

Also lohnt sich die Frage am Ende: Wen juckt`s tatsächlich, wenn das Ziel nicht erreicht wurde?

Schlimmstenfalls niemanden.