Nach jedem Wochenende das Gleiche: Sie sitzen wieder im Großraumbüro und sind genervt. Die Kollegin gegenüber telefoniert zu laut und Sie können sich dabei nicht auf die eigene Arbeit konzentrieren. Als sie vor fünf Jahren Ihre Stelle angetreten haben, klang die nach Traumjob. Und ja, am Anfang war sie das auch. Aber seit die Firma vor einem Jahr beschlossen hat, dass alle Teammitglieder von nun an in Großraumbüros sitzen, um den Austausch zu fördern und Streit um das „schickste“ Büros zu vermeiden, gehen Sie jeden Tag durch Ihre ganz persönliche Arbeitshölle.
Jetzt können Sie es beim Träumen belassen und sich zähneknirschend durch den Großraumbüroalltag beißen. Oder Sie fangen an, sich Ihr Arbeitsumfeld so zu gestalten, wie Sie es gerne hätten.
Mit Selbstgestaltung zum Arbeitsglück:
Raus aus der Opferrolle!
Hand aufs Herz. Es ist nicht besonders schön, jeden Tag aufs Neue genervt auf Ihrem Bürostuhl festzuhängen und sich vom Schicksal ungerecht behandelt zu fühlen. Also gehen Sie raus aus dieser Opferhaltung und werden Sie aktiv. Machen Sie einen Termin mit dem Chef, erklären Sie ihm Ihr Problem und versuchen Sie, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Zeigen Sie Kompromissbereitschaft!
Gehen Sie offen und mit Beharrlichkeit ins Gespräch, auch wenn Ihr Gegenüber zunächst ablehnend reagiert. Ihr Chef hat sicherlich großes Interesse, ein Arbeitsumfeld zu bieten, in dem Sie Bestleistungen bringen können. Ein unzufriedener Mitarbeiter liefert selten gute Ergebnisse oder arbeitet effizient. Vielleicht können Sie zukünftig mehrere Stunden täglich einen leeren Konferenzraum nutzen. Oder Sie arbeiten schon bald in Gleitzeit, die Ihnen erlaubt, einen persönlichen Ruhe-Rahmen für Arbeiten abzustecken, die besondere Konzentration und Fokussierung erfordern. Auch zeitweises Homeoffice könnte eine Variante sein, die für Sie funktioniert.
Treffen Sie eine Entscheidung!
Sie kennen doch sicher den Spruch: Love it, change it or leave it. Die große Liebe wird der Job im Großraumbüro sicher nicht mehr werden. Und auch alle Ihre Bemühungen, eine Veränderung herbeizuführen sind gescheitert. Ihr Chef stellt sich stur und lehnt alle Ihre Vorschläge ab. Jetzt ist es Zeit, dass Sie Ihr Glück im Arbeitsleben selbst in die Hand nehmen und eine Entscheidung treffen: Sie suchen sich eine neue Stelle und kündigen. Zu radikal? Was wäre die Alternative? Sie haben offensichtlich keinen Spaß an Ihrer Arbeit, fühlen sich am Arbeitsplatz auch nicht wohl. Die Möglichkeit der Veränderung haben Sie bereits öfter durchgespielt. Alle Ihre Maßnahmen sind aber im Sande verlaufen oder einfach nur abgelehnt worden. Sie können nun abwarten, ob sich von selbst etwas verändert. Aber wenn Sie ein Top-Arbeitnehmer anstatt Opfer der Umstände sein wollen, kommen Sie nicht drum herum, eine Entscheidung zu treffen.
Meiner Einschätzung nach ist es Ihre Pflicht nach der Devise „Wenn es nicht einfach geht, geht es einfach nicht“ zu handeln. Mit ehrlicher Klarheit erkennen Sie, dass Sie Ihre Situation nicht lieben und im Unternehmen auch nicht verändern können. Jetzt brauchen Sie nur noch die entsprechende Portion Courage. Wenn Sie die aufbringen, gestalten Sie Ihr Arbeitsleben nach eigenen Regeln und werden vom Mitarbeiter zum Mitgestalter.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf Montagshappen am 02.02.2020